„Was ist bio? Ein Crashkurs“ – einer der vielen interessanten Programmpunkte auf der Biorama Fair Fair 2013. Auch Katharina Seiser, bekannt durch ihren Esskultur-Blog, wird dort am 11. Juni 2013 sprechen. Ein kleines Interview hat Gunther Müller schon vorab mit ihr geführt.
„Bio“ ist ein ziemlich schwammiger Begriff. Wie lässt sich in dieser Materie seriöser Journalismus machen?
Einspruch! Bio ist weder schwammig noch unseriös, sondern steht auf einem klar reglementierten Fundament. Wie groß das Gebäude ist, wie es gestaltet, eingerichtet und belebt wird (oder ob es eine überwucherte Baustelle bleibt), hängt von den AkteurInnen ab. Das ist Material genug für ein ganzes JournalistInnenleben.
Was können die Besucher des fjum/Biorama- Medienseminars am 11. Juli von Ihnen lernen?
Dass Berichterstattung über Bio (und Bio selbst) nichts mit Sozialromantik zu tun hat, sondern im besten Fall handfeste Antworten auf und Lösungen für gesellschaftliche, ökologische und auch gesundheitliche Fragen und Probleme liefern kann.
Dass es wie immer auf die richtigen Fragen ankommt (und welche das im Fall Bio sein könnten) und dass ohne Vernetzung und Vertrauen gar nichts geht.
Dass Gummistiefel, Gesetzestexte und Genussfähigkeit zum journalistischen Handwerkszeug gehören (und warum es genau diese Mischung ist, die den Job so spannend und schön macht).
Warum braucht Österreich JournalistenInnen, die eine Expertise bei Bio-Lebensmittel haben?
Weil Essen für jede/n von uns von zentraler Bedeutung ist: Lebensmittel, Ernährung, Landwirtschaft, Landschaft, Tiere, Arbeit, Genuss, Umwelt, Souveränität, Klima, Gesellschaft, Gerechtigkeit, Kultur, Gesundheit – Essen gehört ernst genommen und nach vorne, in den Zeitungen, Magazinen, Nachrichten.
Und weil man nur dann kritisch hinterfragen und dementsprechend darüber berichten und kommentieren kann, wenn man so viel wie möglich über etwas weiß. Darin unterscheidet sich die Materie „Bio“ von keiner anderen journalistisch zu bearbeitenden.
Anmeldung zu „Was ist Bio?“ unter http://bit.ly/ZgGcdo